ZUKUNFTSFÄHIG LEBEN
Was in Kirnhalden entstehen soll
Die Renovierung der Gebäude sowie die Umsetzung von den kleinen und großen Projektbausteinen wird schrittweise verlaufen.
Wir planen mit einem Entwicklungszeitraum von min. 10 Jahren.
Der Ort
Gegründet als Kloster liegt das Gehöft Kirnhalden seit dem 14. Jahrhundert in Alleinlage in das kleine Kirntal geschmiegt. Zeitweise war es von Wald eng umgeben, fast zugewuchert, zeitweise auch von Wiesen und grünen Hügeln umringt.
Es wurde im Laufe der Jahrhunderte hart umkämpft, eingenommen, niedergebrannt und wieder errichtet.
Ab 1717 wurde Kirnhalden als Heilort entdeckt. Man sprach der dort liegenden Quelle besondere Kräfte zu. Das „Bad Kirnhalden“ entwickelte sich prächtig und wurde, mit einem Tiefpunkt während des 1. Weltkrieges, bis zu Beginn des 2. Weltkriegs ein beliebter Kurort. Nach dem Krieg wurden in den Gebäuden der Kirnhalde Kriegsrückkehrer und Veteranen untergebracht.
Anfang der 60er Jahre wurde dem abgelegenen Ort ein weiteres Gebäude hinzugefügt: Die Isolations- und Pockenstation. Dieser für die Notlage erbaute Gebäudekomplex wurde jedoch nie benötigt. Stattdessen kaufte die Bruderhaus Diakonie
das Gebäude-Ensemble Ende der 60er Jahre und nutzte es als Pflege- und Altenwohnheim für Menschen mit psychischer Langzeiterkrankung. Bis 2017 lebten und starben in Kirnhalden viele alte und kranke Menschen.
Seitdem ist das Gelände mehr oder weniger ungenutzt. Der darauf folgende Besitzer wollte eine Hochzeits- und Eventlocation aus dem Ort machen, setze sein Vorhaben jedoch nie um. Zwischennutzungen als Unterkunft für Geflüchtete wurden versucht, scheiterten jedoch ebenfalls. Seit 2018 lebt auf dem Gelände der Kirnhalde nur noch Rudolf D., ein Künstler, der lebensgroße Holzfiguren schnitzt und sein Geld als Totengräber verdient. Bis dann im Mai 2021 wir den Ort entdecken…
„Hier möchte ich über einen Ort mit einer wechselvollen Geschichte schreiben; einen Ort der viel gesehen hat, die Freude, den Krieg und das Leid; ein Auf- und ein Ab – immer wieder zerstört und verlassen – abgelegen mitten im Wald, dem sich aber immer wieder einer angenommen hat, der dessen Schönheit und Potenzial erkannte – um ihm dann mit aller Kraft zur neuen Blüte zu verhelfen.“
Veronika Valentin in ihrer Arbeit „Kirnhalden, ein historischer Rückblick“
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